- Schon, aber er kommt aus Usbekistan.
- Wie? Das Land gibt es wirklich? - fragte sie. - Meine Eltern haben uns immer gesagt "Wenn du dich schlecht benimmst, kommst du nach Usbekistan!".
Als ich das hörte, musste ich lachen. Ja, das Land gibt es wirklich. Und da man mich öfters über das Land fragt, hier sind einige Informationen darüber.
Es liegt in Zentralasien, grenzt an Kasakhstan, Kirgisien, Tadjikistan, Turkmenistan und Afganistan, hat etwa 25 Millionen Einwohner und war früher eine Republik in UdSSR.
Die Hauptstadt ist Taschkent, und da laufen keine Kamele oder Esel auf den Straßen, was man vielleicht gehört hat. Noch mehr - es gibt sogar ein U-Bahn-Netz und es fahren Mercedes-Busse. Straßenbahn gibt es auch. Und das, was in Deutschland fast nicht zu sehen - Trolleybusse - gibt es in Usbekistan auch :)
Außerdem ist Usbekistan ein demokratisches Land. Der Präsident ist nicht so lange an der Macht, nur seit 1989. Aber war der Kohl nicht 16 Jahre Bundeskanzler? Wollte er sogar nicht weiter machen?
Ich muss jedes Mal prostestieren, wenn man mir sagt, dass mir die Ilmenauer Kälte nichts ausmachen sollte, ich käme schließlich aus Russland. Diejenige, die das sagen, meinen Sibirien und nicht Russland und gar nicht Usbekistan. Denn Usbekistan ist ein warmes Land. Es gibt zwar auch Winter, aber der ist kürzer und nicht so kalt und der Sommer ist dementsprechend länger und heißer.
Man fragt mich auch, welche Sprache man dort spricht. Okay - viele. Die Amtssprache ist aber Usbekisch, die gehört zu Turksprachen. Mit Russisch könnte man da auch noch auskommen. Und die Gestensprache versteht sowieso jeder auf der Welt.
Also, das Land gibt es wirklich :)
PS:
Ich wollte nicht überheblich klingen, fand die ganze Geschichte nur echt lustig. Leider kenne ich selbst auch manche Länder nicht. Manchmal ist das schon peinlich :)
Testen Sie jetzt die Süddeutsche Zeitung 2 Wochen kostenlos und unverbindlich!
3 Kommentare:
super informationen ametin, ich danke dir dafür, mütterchen russland hat noch so viele geheimnisse und in vielen köpfen) auch in meinen) ist die zersplitterung in demokratische staaten noch nicht richtig durchgedrungen.. schade, dass dies nicht von der bildung her geändert wird..ich meine schulbildung.. und auch urlaubsmässig würde ich es begrüssen wenn man dieses riesen land bereisen könnte..betreut natürlich:-)..
nochmals danke für dieses tolle video und deinen betrag.. es grüsst dich deine schachkameradin sahra...
Ich glaube nicht, dass die Reaktion typisch ist für alle Deutschen, erst recht nicht für die aus dem Osten, die noch zu DDR-Zeiten mit Infos über die sowjetischen Brudervölker zugeschüttet worden sind. Von denen hat jeder schon mal von Usbekistan gehört - oder vielleicht sogar als Kind die Schallplatte vom "Nasreddin in Buchara" gehört... Vielleicht tröstet das ein bißchen :-)
Ich weiß, dass es nicht alle Deutsche betrifft, was ich da geschrieben habe :) Ich kenne auch viele die Usbekistan sogar nicht nur vom Hören kennen, sondern hatten das Land besucht.
Und das macht mich nicht traurig, wenn jemand das Land nicht kennt :) Es war nur lustig zu hören "Wenn du dich schlecht benimmst, schicken wir dich nach Usbekistan" :)
Nasreddin in Buchara ist ein schönes Buch :)
Kommentar veröffentlichen